Protest gegen Gewalt an Frauen - Fakten und Sprüche
Protest gegen Gewalt an Frauen - Fakten und Sprüche
Der Mord an Sarah E.
Im Frühjahr 2021, am 3. März, kommt im Londoner Süden die 33-jährige Sarah Everards ums Leben. Sie war auf dem Weg von einer Freundin nach Hause. Einige Tage später werden ihre Leichenteile in einem Waldstück in Kent, das etwa 60 Kilometer südöstlich von London liegt, gefunden. Der grausame Mord erschüttert Großbritannien und sorgt in den Wochen danach für Demonstrationen, über die auch über die Ländergrenzen hinaus viel berichtet wurde. Der Mord an Sarah E. feuerte die Proteste gegen Gewalt an Frauen neu an.
Wie kam es zu den Protesten?
Drei Dinge lösten Kritik bis zu lautem, frustriertem und empörtem Protest aus: Wer der Täter war, die heftige Reaktion der Polizei auf eine Mahnwache kurz nach dem Mord und der Umgang der Polizei mit dem Thema Gewalt an Frauen.
Elite-Polizist des Mordes verdächtigt
Ein 48-jähriger Polizist soll es gewesen sein, der die junge Londonerin auf ihrem Nachhauseweg entführt und ermordet hat. Er sitzt in U-Haft. Es soll sich genau genommen um einen Elite-Polizisten handeln, das heißt, er gehörte zu einer Einheit der britischen Polizei, die für den Schutz von Parlamentarierinnen und Diplomaten zuständig ist. Als nach dem Verschwinden der Frau irgendwann klar war, dass sie Opfer einer grausamen Gewalttat wurde, wollten viele ihrer Trauer - aber auch ihrer Wut - Ausdruck verleihen.
Polizei greift bei Demonstration hart durch
Es kam landesweit zu friedlichen Mahnwachen. Viele Menschen, unter ihnen auch Herzogin Kate, legten Blumen und Kerzen an einem Gedenkort in einem Londoner Park nieder. Eine Demonstration wurde allerdings aufgelöst, vier Menschen sogar festgenommen. Die Versammlung war wegen der Corona-Maßnahmen nicht genehmigt gewesen. Das harte Vorgehen der Polizei gegenüber den Demonstrierenden wird scharf kritisiert.
Teilnehmerinnen berichteten von Schlägen und davon, in Handschellen gelegt worden zu sein. Im Internet kursieren Videos, die zeigen, wie Demonstrantinnen gewaltsam weggezerrt werden.
Das Vertrauen vieler Engländerinnen und Engländer in die Polizei hat also schwer gelitten.
Abends nicht mehr alleine raus?
Eine weitere Welle der Empörung gab es, als herauskam, wie Polizisten in der Gegend, in der Sarah Everards verschwand, auf besorgte Frauen reagierten. Ihnen wurde angeblich geraten, nachts nicht mehr alleine auf die Straße zu gehen. Kritikerinnen sehen darin ein bekanntes Schema, wie oft auf Gewalt an Frauen reagiert wird: Ihnen wird geraten, ihr Verhalten zu ändern, ihr Leben einzuschränken. Statt, wie es eine Oppositionspolitikerin zynisch vorschlug, Männern ab 18 Uhr Hausarrest zu erteilen.
In London protestieren seit den Vorfällen wieder viele, die sich für Frauenrechte einsetzen. Die Wut wird, auch über Social Media, in andere Länder übertragen. Der Mord an Sarah E. ist ein weiterer Grund, mit Pappschildern, bedruckten T-Shirts und Masken auf die Straßen zu gehen. So, wie Menschen, die sich gegen Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen einsetzen, es immer wieder tun. Etwa rund um den Weltfrauentag am 8. März, am Aktionstag "One Billion Rising" am 14. Februar oder am 25. November - dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen.
Sprüche fürs Demoschild
Wir blicken auf die Geschichte der Proteste für Frauenrechte und sammeln die besten, kraftvollsten Sprüche für ein Demo Schild in einer - leider - langen Kampfgeschichte des Feminismus.
Und wir schauen in unsere Zeit. Mit welchen Worten wird heute auf den Straßen demonstriert?
Der Fall Sarah E. - Was steht auf dem Cardboard Sign in London?
Im aktuellen Fall ist zu spüren, wie traurig viele Demonstrantinnen sind. Aber auch, wie sich die Trauer in Wut verwandeln kann.
Boys will be held accountable (= sie werden dafür zur Rechenschaft gezogen!)
98% of them get away with it (= so viel Prozent der Straftäter, die Frauen belästigen, kämen davon)
She was walking home
Educate your son
Police will not protect us. Protest protects.
We should have the right as protesters to be loud, as citizens to be heard, as woman to be safe
End violence against women
Still not asking for it
Viele richten sich direkt an die Polizei, wenn auf ihrem Demoschild steht:
Shame on you
Met police: who do you protect?
#ReclaimTheseStreets wurde zum Twitter-Hashtag und lässt sich übersetzen mit „Diese Straßen zurückgewinnen“
Feminismus und Gleichberechtigung: Allgemeine Sprüche fürs Pappschild
Auf Pappschildern schreien Menschen schon seit Jahrzehnten heraus, wofür sie sich einsetzen. Auch der Frauenkampf fand jeher auch auf den Straßen statt. Wir haben einige allgemeine Sprüche für dein Demo Schild zusammengetragen. Erschreckend dabei: Viele davon funktionierten schon vor fünfzig Jahren und sind trotzdem auch heute noch aktuell. Neben dem Kampf um allgemeine Gleichberechtigung sind gesetzliche Hürden bei Abtreibungen und der Gender Pay Gap, also die unterschiedliche Bezahlung der Geschlechter, oft Thema.
Emanzipation = Klassenkampf
We can do it
Respect all women
We are mothers, we are teachers, we are beautiful, beautiful creatures
Fight like a girl / Kämpfen wie ein Mädchen
men of quality do not fear equality
Gleiche Rechte für alle
the future is female
mein Körper, meine Wahl
Patriarchat zerstören
Matriarchy is coming
Grl pwr
echte Männer sind Feministen
Sexismus bekämpfen
gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Frauenproteste Heute: Sprüche gegen Gewalt an Frauen fürs Pappschild
Um speziell auf das Problem hinzuweisen, dass Frauen im Privaten und in der Öffentlichkeit viel häufiger bedroht und belästigt werden, eignen sich diese Sprüche auf deutsch.
Sag mir nicht, was ich anziehen soll. Sag ihm, dass er nicht vergewaltigen soll
Wir werden nicht schweigen
Stoppt die Gewalt gegen Frauen
Keine Gewalt gegen Frauen
Nein heißt Nein
Genug ist genug
Schämt euch!
Gewalt an Frauen beenden
Frauenrechte sind Menschenrechte
This pussy grabs back
Und natürlich ist der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen etwas, für das alle auf die Straße gehen können. Frauen und Männer.
Ein Cardboard Sign oder Pappschild für deinen Kampf um Gleichberechtigung und gegen Gewalt an Frauen kannst du bei uns gestalten und bestellen.
Im Frühjahr 2021, am 3. März, kommt im Londoner Süden die 33-jährige Sarah Everards ums Leben. Sie war auf dem Weg von einer Freundin nach Hause. Einige Tage später werden ihre Leichenteile in einem Waldstück in Kent, das etwa 60 Kilometer südöstlich von London liegt, gefunden. Der grausame Mord erschüttert Großbritannien und sorgt in den Wochen danach für Demonstrationen, über die auch über die Ländergrenzen hinaus viel berichtet wurde. Der Mord an Sarah E. feuerte die Proteste gegen Gewalt an Frauen neu an.
Wie kam es zu den Protesten?
Drei Dinge lösten Kritik bis zu lautem, frustriertem und empörtem Protest aus: Wer der Täter war, die heftige Reaktion der Polizei auf eine Mahnwache kurz nach dem Mord und der Umgang der Polizei mit dem Thema Gewalt an Frauen.
Elite-Polizist des Mordes verdächtigt
Ein 48-jähriger Polizist soll es gewesen sein, der die junge Londonerin auf ihrem Nachhauseweg entführt und ermordet hat. Er sitzt in U-Haft. Es soll sich genau genommen um einen Elite-Polizisten handeln, das heißt, er gehörte zu einer Einheit der britischen Polizei, die für den Schutz von Parlamentarierinnen und Diplomaten zuständig ist. Als nach dem Verschwinden der Frau irgendwann klar war, dass sie Opfer einer grausamen Gewalttat wurde, wollten viele ihrer Trauer - aber auch ihrer Wut - Ausdruck verleihen.
Polizei greift bei Demonstration hart durch
Es kam landesweit zu friedlichen Mahnwachen. Viele Menschen, unter ihnen auch Herzogin Kate, legten Blumen und Kerzen an einem Gedenkort in einem Londoner Park nieder. Eine Demonstration wurde allerdings aufgelöst, vier Menschen sogar festgenommen. Die Versammlung war wegen der Corona-Maßnahmen nicht genehmigt gewesen. Das harte Vorgehen der Polizei gegenüber den Demonstrierenden wird scharf kritisiert.
Teilnehmerinnen berichteten von Schlägen und davon, in Handschellen gelegt worden zu sein. Im Internet kursieren Videos, die zeigen, wie Demonstrantinnen gewaltsam weggezerrt werden.
Das Vertrauen vieler Engländerinnen und Engländer in die Polizei hat also schwer gelitten.
Abends nicht mehr alleine raus?
Eine weitere Welle der Empörung gab es, als herauskam, wie Polizisten in der Gegend, in der Sarah Everards verschwand, auf besorgte Frauen reagierten. Ihnen wurde angeblich geraten, nachts nicht mehr alleine auf die Straße zu gehen. Kritikerinnen sehen darin ein bekanntes Schema, wie oft auf Gewalt an Frauen reagiert wird: Ihnen wird geraten, ihr Verhalten zu ändern, ihr Leben einzuschränken. Statt, wie es eine Oppositionspolitikerin zynisch vorschlug, Männern ab 18 Uhr Hausarrest zu erteilen.
In London protestieren seit den Vorfällen wieder viele, die sich für Frauenrechte einsetzen. Die Wut wird, auch über Social Media, in andere Länder übertragen. Der Mord an Sarah E. ist ein weiterer Grund, mit Pappschildern, bedruckten T-Shirts und Masken auf die Straßen zu gehen. So, wie Menschen, die sich gegen Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen einsetzen, es immer wieder tun. Etwa rund um den Weltfrauentag am 8. März, am Aktionstag "One Billion Rising" am 14. Februar oder am 25. November - dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen.
Sprüche fürs Demoschild
Wir blicken auf die Geschichte der Proteste für Frauenrechte und sammeln die besten, kraftvollsten Sprüche für ein Demo Schild in einer - leider - langen Kampfgeschichte des Feminismus.
Und wir schauen in unsere Zeit. Mit welchen Worten wird heute auf den Straßen demonstriert?
Der Fall Sarah E. - Was steht auf dem Cardboard Sign in London?
Im aktuellen Fall ist zu spüren, wie traurig viele Demonstrantinnen sind. Aber auch, wie sich die Trauer in Wut verwandeln kann.
Boys will be held accountable (= sie werden dafür zur Rechenschaft gezogen!)
98% of them get away with it (= so viel Prozent der Straftäter, die Frauen belästigen, kämen davon)
She was walking home
Educate your son
Police will not protect us. Protest protects.
We should have the right as protesters to be loud, as citizens to be heard, as woman to be safe
End violence against women
Still not asking for it
Viele richten sich direkt an die Polizei, wenn auf ihrem Demoschild steht:
Shame on you
Met police: who do you protect?
#ReclaimTheseStreets wurde zum Twitter-Hashtag und lässt sich übersetzen mit „Diese Straßen zurückgewinnen“
Feminismus und Gleichberechtigung: Allgemeine Sprüche fürs Pappschild
Auf Pappschildern schreien Menschen schon seit Jahrzehnten heraus, wofür sie sich einsetzen. Auch der Frauenkampf fand jeher auch auf den Straßen statt. Wir haben einige allgemeine Sprüche für dein Demo Schild zusammengetragen. Erschreckend dabei: Viele davon funktionierten schon vor fünfzig Jahren und sind trotzdem auch heute noch aktuell. Neben dem Kampf um allgemeine Gleichberechtigung sind gesetzliche Hürden bei Abtreibungen und der Gender Pay Gap, also die unterschiedliche Bezahlung der Geschlechter, oft Thema.
Emanzipation = Klassenkampf
We can do it
Respect all women
We are mothers, we are teachers, we are beautiful, beautiful creatures
Fight like a girl / Kämpfen wie ein Mädchen
men of quality do not fear equality
Gleiche Rechte für alle
the future is female
mein Körper, meine Wahl
Patriarchat zerstören
Matriarchy is coming
Grl pwr
echte Männer sind Feministen
Sexismus bekämpfen
gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Frauenproteste Heute: Sprüche gegen Gewalt an Frauen fürs Pappschild
Um speziell auf das Problem hinzuweisen, dass Frauen im Privaten und in der Öffentlichkeit viel häufiger bedroht und belästigt werden, eignen sich diese Sprüche auf deutsch.
Sag mir nicht, was ich anziehen soll. Sag ihm, dass er nicht vergewaltigen soll
Wir werden nicht schweigen
Stoppt die Gewalt gegen Frauen
Keine Gewalt gegen Frauen
Nein heißt Nein
Genug ist genug
Schämt euch!
Gewalt an Frauen beenden
Frauenrechte sind Menschenrechte
This pussy grabs back
Und natürlich ist der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen etwas, für das alle auf die Straße gehen können. Frauen und Männer.
Ein Cardboard Sign oder Pappschild für deinen Kampf um Gleichberechtigung und gegen Gewalt an Frauen kannst du bei uns gestalten und bestellen.
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